014 – Mittwoch: was mich Trigger gelehrt haben • Daily Deposit

There is an enemy. There is an intelligent, active, malign force working against us.
[Steven Pressfield – Do The Work]

Ich gehe davon aus, dass nicht erklärt werden muss, wer dieser Feind ist.

Auf meinem linken Arm habe ich einen Trigger tätowiert. Gehabt. Mittlerweile ist er überstochen worden. Mit der Lösung: 5 a.m.
Wie fühlt sich sowas eigentlich an, so ein Trigger?
Kann man nicht pauschal beantworten. Für mich:
Panik.
Der nackte Kampf ums Überleben. Das Ringen nach Sauerstoff. Der Drang, alles zu beenden. Pure Gewalt in einem selbst. Fast unmöglich, das zu beschreiben. Jeder wird es wohl auf seine Weise anders wahrnehmen.

Mir wurde klar, dass ich mich endlich mir selbst stellen muss. Viele andere schaffen das leider nicht. Auch nicht mit fremder Hilfe. Das tut mir leid. Was danach kommt, übertrifft nämlich tatsächlich sämtliche Erwartungen: innerer Frieden. Ruhe. Reinheit und Klarheit. Aber es dauert. Bei mir hat es das jedenfalls. Ich würde auch nie behaupten, ich sei da durch. Im Gegenteil: ich bin da drin. Für den Rest meines Lebens. Und ich habe es angenommen.

Was es mich gelehrt hat: vertrau dir. Vertrau deinem Bauchgefühl. Du hast es nicht ohne Grund. Geh deinen Weg. Den Weg, der dir gut tut. Scheiß auf das, was andere davon halten. Niemand wird mit dir tauschen. Schon gar nicht, wenn du den Sack zu machst. Wenn du dich spüren willst: tu es. Tu dir weh. Geh zum Training. Zieh durch. Der Schmerz ist temporär. Irgendwann kannst du es kontrollieren und es ist kein Schmerz mehr. Du freust dich drauf und zahlst in dein Lebenskonto ein. Jeden Tag wirst du fitter. Stärker. Klarer. Daily Deposit.

Niemand sagt, dass es leicht ist. Ist es auch nicht. Es ist der wahrscheinlich härteste Gang, den man gehen wird. Doch genau hier wird es klar: der Weg ist das Ziel. Du wirst nie ankommen. Es bleibt alles immer in Bewegung. Im Wandel. Aber geh weiter und kümmere dich um dich. Der richtige Weg führt immer dahin, wo die Angst ist.