Ich weiß, dass ich nichts weiß. Aller Anfang ist schwer. Jeder Marathon beginnt mit einem ersten Schritt. Der Essensvorgang is erst beendet, wenn gespült is – und so weiter, und so fort. Sprüche, die uns allen geläufig sind. Okay, den letzten habe ich da gerade irgendwie erfunden. Dennoch gehört das für mich tatsächlich dazu, auch wenn ich mich nicht immer sofort daran halte und später abwasche (ich hab aktuell tatsächlich keine Spülmaschine und vermisse sie nur selten).
Aber wann bleibt man wirklich an den ganzen Sprüchen haften, reflektiert darüber und nimmt es sich zu Herzen – bewusst?
Mir gehen manche über die letzten Jahre hinweg immer mehr ins Fleisch über. Teilweise, ohne dass ich es bewusst merke. Irgendwann macht es auf einmal Klick und ich merke, dass ich bestimmte Automatismen entwickelt habe, die mir gut tun.
Da ist sie wieder, die Struktur.
Struktur hilft auch meinem Hund, mit mir klar zu kommen. Und mir mit ihm. Dass ich, was Hunde angeht, auch absoluter Anfänger bin (ja, trotz meiner Kindheit), wird mir jeden Tag aufs Neue bewusst und ja: ich habe kein Ego, dass so groß sein muss, dass nichts über meine Meinung und Erfahrung geht. Eine Meinung ist auch nur eine Meinung und ein aufgeblasenes Ego ist ein Hindernis.
So habe ich das Glück, eine herausragende Hundetrainerin an meiner Seite zu haben, die auch noch wunderbar in meine Arme passt und einen ausgezeichneten Sinn für Humor hat. Nur von Proteinpulver und Salz hat sie keinen Plan. Wenn man sich ihren Trainingsmethoden öffnet, betritt man eine Welt, die einem auch mal auf unbequeme Weise vor Augen hält, was man für ein Idiot ist.
Muss man zu stehen können. Ist ja auch nichts schlimmes, im Gegenteil: es hilft ungemein zu realisieren, dass es immer nur besser werden kann. Man muss sich dem nur öffnen wollen. Und können. Da kommt der Horizont wieder ins Spiel.
Mit Diskussionen über Ernährung ist es ähnlich. Haferflocken? Soja? Die ganze Ökoscheiße ess ich nicht. Ich brauch Proteine aus Fleisch und gutes, deutsches Essen.
Ja sicher, mach doch. Nur weil ich das esse, was ich esse, heißt das nicht, dass ich jemanden bekehren will. Ich ess das nur mittlerweile total gerne. Allerdings habe ich auch lange gebraucht um zu schnallen, dass ich mich einfach mangelhaft ernährt habe. Bis mir mein Essen so, wie ich es jetzt zubereite, wirklich geschmeckt hat, hat es dann doch gar nicht so lange gedauert. Ich musste nur über meinen Schatten springen. Wenn du das nicht kannst, ist das okay und nicht mein Problem.
Im Übrigen ist Ethik eine Entscheidung.
Das spontane Rückentraining mit meinem Trainingskollegen am Dienstag hat Spuren hinterlassen. Ich bin heute noch fertig, konnte mich aber morgens tatsächlich noch zu Deadlifts aufraffen. Die haben mich dann gegen Mittag für zwei Stunden umgehauen. Abends Push Ups gingen überraschend easy, obwohl mein ganzer Körper etwas müde zu sein scheint. Morgen früh Kniebeugen. Ich bin gespannt.
Training heute, 04.05.2023:
Morgens:
- Band Pull Aparts
- Kettlebell ATW
- Deadlifts
Abends:
- Liegestütz (10 x 10)
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