Karlsbad, oh man. Eine Geschichte von den paar Tagen damals unter anderem: wir (Kumpel und ich) stehen am verschneiten Bahnhof von Johanngeorgenstadt und warten mitten in der Nacht auf den letzten Bus, nachdem wir mit der letzten Bahn aus Tschechien kamen. Waren recht gut drauf, jeder hatte noch Bier und die Kälte war auszuhalten.
Zu der späten Uhrzeit fuhren keine Linienbusse mehr, nur noch so Transporter bzw. Kleinbusse. Kam auch irgendwann. Nur war das kein ÖPNV-, sondern ein ziviler Polizeibus und wir wurden erst mal durchgefilzt und ich musste erklären, warum ich in meinem Kamerarucksack so viel tschechisches Bier mit mir rum schleppe. Da wäre ja kaum Platz für eine Kamera. Na, eben wegen dem Bier, man.
Nachhause bringen wollten sie uns auch nicht. Pff. Dann war das Bier alle, das bestellte Taxi kam und wir sind in eine Kneipe bis Ende.
Ende.
Die Fahrt im Zug vom Bahnhof nach Karlsbad ist besonders in einem alten Waggon sehr empfehlenswert. Man fährt lange durch einen tschechischen Wald. Vor allem langsam. Sehr langsam.
Mir gefällt sowas. Als würde die Zeit noch etwas stehenbleiben. Tickets wurden noch per Hand entwertet und der Schaffner sah aus, als würde er am liebsten ein Bier mittrinken.
Tatsächlich hab ich mal im Zug mit einem Schaffner einen getrunken. Auf dem Weg von Essen nach Münster. Im Jahr 2000. Erzähl ich ein anderes Mal. Trinkgeschichten sind irgendwie, hm…
Missen möchte ich das alles nicht. Aber wieder so leben: nein. Wenn ich darüber nachdenke, ob ich das gut oder schlecht finde, was ich getan und erlebt habe, sehe ich das mittlerweile neutral. Ich kann es eh nicht mehr ändern. Würde ich etwas anders machen?
Ich befürchte nein.
Wenn, dann würde ich vielleicht eher mehr Gitarre spielen und nicht mit 26 mit Fitness aufhören. Aber darüber zu sinnieren ist Zeitverschwendung. Ich hätte eh nicht weniger getrunken, obwohl es nicht gut war. Zum einen hat es mir geschmeckt, zum anderen mochte ich es, abgekapselt in meiner Welt zu sein. Keine Termine und leicht einen sitzen.
Damals dachte ich immer, ich könnte nur kreativ sein und mich vollends darauf einlassen, wenn ich mindestens eineinhalb Promille habe.
Mittlerweile weiß ich, dass alles, was ich nüchtern gemacht habe, sei es Fotografieren, Songwriting etc., sehr viel hochwertiger, fokussierter ist.
Aber: vielleicht ist es das nur, weil ich das andere vorher hatte?
Wir werden es nie erfahren, meine Damen und Herren.
Ja, es beschäftigt mich immer wieder. Wahrscheinlich, weil es immer irgendwie Thema war.
Was mich gar nicht mehr beschäftigt, ist das Rauchen. Was ein Scheiß. Bei Alkohol kann ich mich sogar noch verstehen. Aber Rauchen? Junge, Junge, Idiot.
Training heute, 07.05.2023:
Morgens:
- Schulterdrücken
- Arnold Press
- Seitheben
- Facepulls + Reverse Butterfly
- Kettlebell Slingshot
Abends:
- Kreuzheben (mit Partnerin! Yeah!)
- Liegestütz Variationen (10 x 10)
- Curls (10 x 10)
Arcane – Known/Learned
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